Famulatur Meet the Expert Praktisches Jahr (PJ)

Meet the Expert Psychiatrie in Jena– Ein Erfahrungsbericht

Wenn du bei Meet the Expert dabei warst, weißt du, was ich meine: Das war nicht einfach irgendein Vortrag – es war eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Drei Stunden voller praktischer Einblicke, klinischer Fallbesprechungen und ein ehrlicher Blick auf das, was die Psychiatrie wirklich ausmacht.

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Klinische Fallbesprechungen – Mitten drin statt nur dabei

Der Chefarzt, unser Mentor für diesen Abend, nahm uns sofort mit in seine Welt. Er hat uns nicht nur seine Klinik vorgestellt, sondern auch gleich klar gemacht, dass Psychiatrie viel mehr ist als Psychopharmaka und Diagnoseschablonen. Schon mit den ersten Sätzen war klar: Hier geht es darum, den Menschen wirklich zu verstehen – und das ist gerade für angehende Allgemeinmediziner extrem wichtig. Die Psychiatrie liefert uns die Werkzeuge, um bei älteren Patienten sofort die richtigen Diagnosen zu stellen, gerade wenn körperliche und psychische Symptome ineinander greifen.

Es ging sofort in die Vollen.

Schon die erste Fallbesprechung war ein Volltreffer. Ein älterer Patient, der unter Gedächtnisstörungen leidet – auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches. Aber der Chefarzt hat uns Schritt für Schritt gezeigt, wie man durch gezielte Fragen und eine tiefe Anamnese die tatsächliche Ursache herausfindet. Und plötzlich wird klar: Es handelt sich um eine beginnende Demenz. Was uns alle überrascht hat, war, wie sehr die Gespräche mit den Patienten die Diagnose prägen – das ist kein Fach, bei dem man sich nur auf Laborwerte oder Geräte verlassen kann. Psychiatrie ist eine „sprechende Medizin“ – und das kam in jeder Fallbesprechung deutlich rüber.
Aber das Beste? Wir waren die ganze Zeit über eingebunden. Es war nicht dieser typische Frontalunterricht, den man aus der Uni kennt, sondern eine echte Interaktion. Wir durften unsere eigenen Gedanken einbringen und aktiv mitdiskutieren – und das hat bei uns allen den Funken entfacht.

Weiterbildung in der Psychiatrie – Viel mehr als man denkt

Der Vortrag ging nahtlos über in einen Überblick über die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Psychiatrie. Es war spannend zu sehen, wie vielseitig dieses Fachgebiet ist. Und auch wenn nicht jeder von uns Psychiater werden will, war die Botschaft klar: Diese Fähigkeiten – besonders das Gespür für die richtigen Fragen – brauchst du in jeder Disziplin. Viele von uns, die noch unentschlossen waren, konnten hier wirklich etwas für ihre Berufsentscheidung mitnehmen. Gleichzeitig war es auch völlig in Ordnung, wenn man merkte, dass die Psychiatrie vielleicht nicht das eigene Fach ist. Das war eine der wertvollen Erkenntnisse des Abends.

Noch mehr Fallbesprechungen – Und plötzlich machst du dir Gedanken über Sucht und Angststörungen im Alltag

Der zweite Teil des Vortrags war nicht weniger faszinierend. Es ging um Patienten mit Suchterkrankungen und eine spezielle Form der Angststörung – Themen, die im Alltag eines Allgemeinmediziners viel häufiger vorkommen, als man vielleicht denkt. Wieder stand die Interaktion im Mittelpunkt. Du merkst richtig, wie du plötzlich anders denkst, wie du anfängst, über Symptome hinauszusehen und das größere Bild im Kopf hast.

Der Abschluss – Persönlicher Austausch beim Dinner

Das Highlight des Abends war dann das gemeinsame Dinner. Hier hatten wir die Möglichkeit, den Chefarzt als Menschen kennenzulernen – und das war eine Erfahrung auf Augenhöhe. Es war keine steife Atmosphäre, sondern ein echter Austausch, bei dem man das Gefühl hatte, dass der Mentor uns als zukünftige Kollegen sieht. Wir haben über persönliche Herausforderungen, Karrierewege und den Alltag in der Klinik gesprochen – und dabei wurde die Verbundenheit zwischen uns Studierenden und dem Mentor spürbar.

Fazit: Wenn du nicht dabei warst, hast du echt was verpasst

Dieser Meet the Expert Vortrag hat uns in nur drei Stunden mehr mitgegeben, als manche Kurse in einem ganzen Semester. Es war ein intensiver, praxisnaher und ehrlicher Einblick in die Psychiatrie – und eine Erinnerung daran, wie wichtig das ärztliche Gespräch in der Diagnosefindung ist. Und ja, wir wissen jetzt besser über die Diagnosen  anhand der Kriterien aus dem DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) oder der ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten) bescheid. Egal, ob du schon weißt, dass du Psychiater werden willst, oder noch nach deinem Weg suchst – dieses Erlebnis war es wert. Wenn du nicht dabei warst, hast du wirklich etwas verpasst.

Das war erst der Anfang – Meet the Expert geht weiter!

Nach diesem inspirierenden Abend bei Meet the Expert ist klar: Wer hier nicht dabei war, hat wirklich etwas verpasst. Aber keine Sorge – das war nur der Anfang! Meet the Expert bietet noch viele weitere Chancen, die Vielfalt der Medizin kennenzulernen. Ob du dich für Chirurgie, Kardiologie, Neurologie oder ein ganz anderes Fachgebiet interessierst – es gibt unzählige Möglichkeiten, an spannenden Vorträgen in verschiedenen Fachbereichen teilzunehmen. Und das Beste? Diese Events finden an unterschiedlichen Standorten statt, sodass du nicht nur dein medizinisches Wissen vertiefen, sondern auch direkt mit Mentorinnen und Mentoren vor Ort in Kontakt treten kannst.

Egal, ob du schon eine klare Vorstellung hast, wo es für dich hingehen soll, oder noch offen bist, wohin dein Weg führt – diese Veranstaltungen sind der perfekte Ort, um dein Netzwerk zu erweitern und neue, einzigartige Einblicke in deinen zukünftigen Beruf als Arzt*in zu gewinnen. Die nächsten Meet the Expert Sessions stehen bereits an, und eins ist sicher: Du willst dabei sein!