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„Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ – Karriereplanung in der Medizin

Das bekannte Zitat von Friedrich Nietzsche beschreibt oft die Realität in der medizinischen Ausbildung treffend. Während deiner Karriere als Mediziner wirst du feststellen, dass sich deine Prioritäten und Vorstellungen immer wieder ändern können – besonders, wenn du vor schwierigen Entscheidungen stehst.

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Ein Fall aus unserer Absolventenberatung bleibt uns dabei besonders in Erinnerung: Eine junge Ärztin, frisch von der Universität Leipzig, war begeistert von der Stadt und wollte unbedingt in der Pädiatrie arbeiten. Doch die Realität holte sie schnell ein. Die Facharztausbildung in ihrer Wunschrichtung ließ sich in Leipzig nicht umsetzen, es gab für die Weiterbildung keine freien Stellen. Sie stand vor einer schwierigen Entscheidung: Den Fachbereich wechseln oder die Stadt verlassen, um ihre Weiterbildung zu beginnen.

In unserem Gespräch mussten wir offen über die Herausforderungen der ersten Jahre in der Facharztweiterbildung sprechen. Die Wahrheit ist: Die ersten drei Jahre bedeuten oft wenig Freizeit. Kulturelle Aktivitäten und Zeit für sich selbst bleiben in dieser Phase meist auf der Strecke. Stattdessen beanspruchen der Klinikalltag und das Dienstsystem die meiste Zeit. Besonders zu Beginn der Weiterbildung wird viel Energie darauf verwendet, das Schlafdefizit auszugleichen und sich an den fordernden Arbeitsrhythmus zu gewöhnen.

Letztlich rieten wir der Ärztin, ihre Ausbildung in einer kleineren, peripheren Stadt zu beginnen, wo sie sich auf ihre Weiterbildung konzentrieren konnte. Nach erfolgreicher Anerkennung ihres Facharztes hätte sie immer noch die Möglichkeit, in die Großstädte zurückzukehren.

 

Die Vorteile peripherer Regionen: Mehr Betreuung und bessere Ausbildung

Unsere Erfahrung zeigt, dass eine Weiterbildung in kleineren Kliniken oft unterschätzt wird. In peripheren Regionen sind die Ausbildungsmöglichkeiten nicht nur weniger konkurrenzbetont, sondern die persönliche Betreuung ist oft viel intensiver. Chefärzte haben mehr Zeit für individuelle Förderung und du hast die Möglichkeit, viele praktische Erfahrungen zu sammeln, die in großen Kliniken mit vielen PJ-Studierenden und Assistenzärzt*innen vielleicht nicht so leicht zugänglich wären.

Hier passt Nietzsches Zitat besonders gut: Das „Warum“ – also dein Ziel, eine fundierte Ausbildung in deinem Wunschfachgebiet zu absolvieren – gibt dir die Kraft, das „Wie“, also den anspruchsvollen Weg dorthin, durchzustehen. Wenn du dir dein langfristiges Ziel bewusst machst, fällt es dir leichter, die Herausforderungen der ersten Ausbildungsjahre zu meistern.

 

Fazit: Den langen Atem bewahren

Egal, wo du deine Facharztausbildung beginnst, es ist wichtig, das große Ganze im Blick zu behalten. Überlege dir gut, welche Möglichkeiten dir eine kleinere Klinik bieten kann und wie sie dir helfen könnte, deinen Traum vom Facharzt zu verwirklichen. Manchmal ist es strategisch klug, deine ersten Schritte in einer peripheren Stadt zu machen, um dann später in die Großstadt zurückzukehren – ausgestattet mit einer soliden Ausbildung und praktischen Erfahrungen, die dir in deiner weiteren Karriere den Weg ebnen.

Das Wichtigste dabei: Finde dein „Warum“, und du wirst jedes „Wie“ auf deinem Weg meistern.