doctorsFuture Meet the Expert

Ein Kaminabend mit einem Chefarzt – Die Verantwortung, die Zukunft zu gestalten

Es war ein Abend, der mir lange in Erinnerung bleiben würde. Wir saßen in einer kleinen, gemütlichen Runde, das leise Knistern des Kaminfeuers füllte den Raum, während draußen die Dunkelheit der Nacht alles einhüllte. Gegenüber von mir saß er – ein Chefarzt, der auf eine beeindruckende Karriere zurückblickte. Sein Blick war ruhig, fast weise, und doch spürte ich die Last seiner Worte, als er mit einer nachdenklichen Stimme zu mir sprach.

„Weißt du,“ begann er und lehnte sich etwas vor, „wenn ich damals, vor meinem PJ, das gewusst hätte, was ich heute weiß … ich hätte mein Leben anders geplant.“

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Eine unerwartete Beichte

Seine Worte hingen schwer in der Luft. Ich wartete, ließ ihm Zeit. Dann fuhr er fort:
„Damals war ich jung, voller Begeisterung für die Medizin. Ich hatte die besten Noten, wollte etwas bewegen, Menschen helfen. Aber niemand hat mir gesagt, dass es in diesem Beruf nicht nur um Medizin geht. Es geht um Strategie, um persönliche Ziele und auch um innere Erfüllung. Um Entscheidungen, die nicht nur deinen Berufsweg prägen, sondern dein ganzes Leben.“

Er machte eine kurze Pause, nahm einen Schluck aus seiner Tasse, während das Feuer hinter ihm leise knisterte.
„Hätte mir damals jemand erklärt, welche Arbeitszeiten in meinem Fachgebiet wirklich auf mich zukommen, wie schwer es sein würde, Beruf und Familie zu wirklich miteinander zu vereinen, oder wie wenig Einfluss ich später auf meine Karrierewege haben würde – ich hätte mich nie für diese Fachrichtung entschieden.“


Die Lücke im System

Ich schluckte. Seine Worte trafen. Es war nicht nur der Schmerz einer Entscheidung, die er vielleicht bereute, sondern auch die Erkenntnis, dass er nicht der Einzige war, dem es so ging.

„Weißt du,“ sagte er und schaute mir direkt in die Augen, „ich bin ein guter Arzt geworden. Vielleicht sogar ein sehr guter. Aber was mich schmerzt, ist, dass ich damals ohne Orientierung war. Mir fehlte nicht das medizinische Wissen – das habe ich mir erarbeitet. Mir fehlten die strategischen Informationen. Die Antworten auf die Fragen, die mir niemand gestellt hat: Passt dieses Fach zu meinem Leben? Wo führt es mich hin, in fünf, zehn, zwanzig Jahren? Wie kann ich sicherstellen, dass ich die Kontrolle behalte? Wie wird man in 10 oder 20 Jahren die Patienten behandeln und ist das noch mein Weg?“


Ein Auftrag für die Zukunft

Seine Worte hallten in mir nach. Dann lehnte er sich zurück, blickte für einen Moment ins Feuer, bevor er wieder zu mir sprach.
„Ihr bei doctorsFuture habt die Möglichkeit, das zu ändern,“ sagte er schließlich. Seine Stimme war fester jetzt, fast eindringlich. „Ihr könnt eine Plattform schaffen, die mehr ist als nur eine Informationsquelle. Ihr könnt die nächste Generation von Ärztinnen und Ärzten befähigen, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur ihre Karriere, sondern ihr Leben nachhaltig beeinflussen. Ihr könnt der unabhängige Dritte sein, der die Perspektiven in das richtige Licht stellt.“

Ich spürte, wie sein Blick sich in meinen bohrte, wie er mit jeder Faser ernst meinte, was er sagte.
„Entwickelt etwas, das ich damals gebraucht hätte,“ sagte er. „Etwas, das nicht nur medizinisches Wissen vermittelt, sondern den größeren Zusammenhang erklärt. Lebenslinien prägt. Karrieren vorbereitend lenkt. Und Menschen hilft, nicht nur Ärzte zu sein, sondern auch erfüllt zu leben.“


Inspiration für Generationen

Als der Abend endete und das Feuer langsam herunterbrannte, spürte ich eine Mischung aus Ehrfurcht und Verantwortung. Seine Worte hatten etwas in mir ausgelöst. Es war nicht nur ein Gespräch gewesen, sondern ein Auftrag – eine Vision.

Auf dem Heimweg dachte ich über die Möglichkeiten nach. Wie könnten wir bei doctorsFuture nicht nur Wissen, sondern echte Orientierung bieten? Wie könnten wir jungen Medizinerinnen und Medizinern helfen, die richtigen Fragen zu stellen und ihre Weichen frühzeitig zu stellen?

Eines war sicher: Dieser Abend hatte nicht nur seine Lebensgeschichte geprägt – er hatte auch meine Arbeit bei doctorsFuture nachhaltig verändert.

Die Geburt eines Konzepts: Mentorennetzwerk und Meet the Expert

In der Folge machten wir uns daran, die Idee des Chefarztes in die Realität umzusetzen. Mit viel Engagement und einer klaren Vision entwickelten wir das Konzept des doctorsFuture Mentorennetzwerks und das Veranstaltungsformat Meet the Expert.

Unsere Mission war klar: Medizinstudierende sollten die Möglichkeit erhalten, ihre berufliche Zukunft aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Wir wollten ihnen den Zugang zu erfahrenen Mentoren eröffnen – Ärztinnen und Ärzten, die nicht nur von ihrem Fachgebiet erzählen, sondern auch die ungeschönten Realitäten des ärztlichen Alltags teilen.


Erfahrungen aus erster Hand

Das Konzept war einzigartig. Statt allgemeiner Karriereberatung oder klinischer Rekrutierung setzten wir darauf, dass echte Erfahrungen und persönliche Geschichten den größten Mehrwert bieten. Bei Meet the Expert-Veranstaltungen konnten die Studierenden:

  • Direkt mit Chef- und Oberärzten sprechen, die ihre Lebenswege und Entscheidungen reflektierten.
  • Fragen stellen, die sie in ihrer eigenen Karriereplanung weiterbringen würden:
    • Passt dieses Fach zu meinem Lebensstil?
    • Welche Herausforderungen werde ich langfristig bewältigen müssen?
    • Wie sehen die Karrierewege wirklich aus – von Famulatur bis Facharztausbildung?

Die Mentoren kamen aus verschiedenen Fachrichtungen, Altersgruppen und Lebensphasen. So konnten die Studierenden nicht nur fachliche Expertise, sondern auch wertvolle Einblicke in die langfristigen Konsequenzen ihrer beruflichen Entscheidungen gewinnen.


Die richtigen Fragen stellen

Wir legten besonderen Wert darauf, dass die Studierenden lernen, die richtigen Fragen zu stellen – Fragen, die nicht nur ihre ersten Berufsjahre, sondern ihre gesamte Laufbahn prägen würden.

  • Welche Rahmenbedingungen sind mir wichtig?
  • Wie kann ich eine ausgewogene Work-Life-Balance erreichen?
  • Welche Fachrichtung erlaubt es mir, auch langfristig flexibel zu bleiben?

Unser Ziel war es, die Studierenden nicht nur mit Wissen, sondern mit einem klaren Plan für ihre persönliche Medizinerkarriere auszustatten.


Nachhaltige Wirkung

Was damals als inspirierendes Gespräch am Kamin begann, hat sich zu einer Bewegung entwickelt. Das doctorsFuture Mentorennetzwerk ist heute ein essenzieller Bestandteil für viele Medizinstudierende, die ihre Karriere strategisch und nachhaltig gestalten wollen.

Das Meet the Expert-Format hat sich als Brücke bewährt – eine Brücke zwischen Generationen von Ärztinnen und Ärzten, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben, und einer neuen Generation von Medizinstudierenden, die mit den richtigen Fragen ihre Weichen stellen.

Der Auftrag des Chefarztes ist nicht nur erfüllt – er lebt weiter in jeder Veranstaltung, jedem Gespräch und jeder Entscheidung, die durch doctorsFuture inspiriert wird.

Die Besonderheit des doctorsFuture Mentorennetzwerks und des Formats Meet the Expert liegt darin, dass wir nicht nur klinische und fachliche Themen behandeln, sondern auch Karriereoptionen in einem einzigen, praxisorientierten Rahmen vermitteln.

Während der Meet the Expert-Veranstaltungen werden den Studierenden nicht nur allgemeine Informationen zu Fachrichtungen und dem medizinischen Alltag gegeben, sondern es werden aktuelle, reale Fälle aus der Praxis präsentiert. Diese Fälle spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen Ärzte im Berufsalltag konfrontiert sind.

Anhand der vorgeschlagenen Lösungswege und der Diskussionen zu den praktischen Aspekten der Fälle können die Studierenden für sich selbst einschätzen, ob ihr Wunsch, in eine bestimmte Fachrichtung zu gehen, wirklich zu ihnen passt – ob dieser Wunsch belastbar und robust ist.

Das bedeutet, dass die Studierenden nicht nur theoretische Einblicke in das Fachgebiet bekommen, sondern echte, konkrete Herausforderungen kennenlernen, die im Berufsalltag auftreten. Dadurch können sie sich selbst die Frage stellen, ob sie sich mit den typischen Aufgaben und Anforderungen dieser Fachrichtung identifizieren können – sei es bei der täglichen Arbeit mit Patienten, bei der Arbeit in stressigen Situationen oder bei der langfristigen Planung ihrer beruflichen Zukunft.

Das Format hilft also nicht nur dabei, die richtige Fachrichtung zu wählen, sondern auch zu verstehen, welche strategischen und lebenspraktischen Auswirkungen die Wahl auf die eigene Karriere und Lebensgestaltung haben kann. So wird der gesamte Karriereweg eines Medizinstudenten nicht nur als Ziel, sondern als fortlaufender Prozess der Reflexion und Entscheidung begreifbar.