Famulatur Praktisches Jahr (PJ) Weiterbildungsinhalte

Dinge, die man im Studium meist nie lernt, aber im PJ trotzdem können muss!!!

Du denkst, Du bist bestens vorbereitet auf Dein Praktisches Jahr? Dann lass mich Dir sagen: Das Studium hat Dich vielleicht mit Theorien vollgepackt, aber das PJ bringt Herausforderungen, die Dir keiner an der Uni erklärt hat. Jetzt wird’s ernst. Welche Skills Dir noch fehlen und wie Du die letzten Lücken schließt, erfährst Du hier – direkt, ehrlich und mit garantiert hilfreichen Einblicken. Lies weiter, wenn Du bereit bist, Dein PJ erfolgreich zu meistern!

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Die richtige Vorbereitung auf dein Praktisches Jahr

Willkommen im letzten Teil Deines Medizinstudiums, dem Praktischen Jahr (PJ)! Du denkst, mit Deinem Wissen aus Vorlesungen und Klausuren bist Du bereit? Vielleicht. Aber die Realität im Klinikalltag sieht oft anders aus. Es geht nicht mehr nur darum, Theorien zu beherrschen, sondern um die praktische Umsetzung. Hier sind die Dinge, die Dich wirklich weiterbringen.

 Praktische Fertigkeiten: Der Schlüssel zu einem erfolgreichen PJ

Endlich raus aus der Theorie und rein in die Praxis! Im PJ beginnt der spannende Teil Deines Studiums: Du darfst all das umsetzen, was Du in Vorlesungen und Büchern gelernt hast. Blutentnahmen, Nähen und Ultraschall – alles, was bisher nur Theorie war, wird jetzt Realität. Keine Sorge, niemand erwartet Perfektion von Dir. Das PJ ist genau dafür da, zu üben, Fehler zu machen und daraus zu lernen.

Hab keine Angst, neue Dinge auszuprobieren. Jedes Mal, wenn Du einen Verband anlegst oder ein Röntgenbild analysierst, wirst Du sicherer. Es ist der perfekte Zeitpunkt, Dich mit den praktischen Aufgaben vertraut zu machen, die Deinen stationären Alltag bestimmen werden. Also, trau Dich, pack mit an und nutze die Gelegenheit, aus der Theorie endlich Praxis zu machen – Schritt für Schritt und mit einem klaren Ziel vor Augen: besser zu werden.

 

Heute: Das Rüstzeug für Dein internistisches Tertial

EKG verstehen: Vom Sinusrhythmus bis zur Infarkt-Diagnose

Wenn es um das Lesen von EKGs geht, ist es besonders wichtig, eine Routine zu entwickeln. Im klinischen Alltag sind EKGs ein essenzielles Werkzeug, und je sicherer Du darin wirst, desto mehr kannst Du davon profitieren. Eine gute Methode, um die Grundlagen zu festigen, ist, sich an einer systematischen Vorgehensweise wie der ABCDE-Methode zu orientieren. So lernst Du Schritt für Schritt, die relevanten Details zu beachten und ein EKG strukturiert zu analysieren.

Fehler zu machen ist völlig normal und gehört dazu. Das Wichtigste ist, dass Du daraus lernst. Nutze jede Gelegenheit, um zu üben. Vielleicht findest Du auf Deiner Station Momente, in denen Du Dir ältere EKGs von Patienten ansehen und sie selbst interpretieren kannst. Besprich Deine Ergebnisse mit einem Arzt oder einer Pflegekraft und hole Dir Feedback. Dadurch bekommst Du nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch ein besseres Verständnis für typische Befunde.

 

Praktische Tipps und gängige Eselsbrücken

ABCDE-Methode für EKG-Interpretation

  1. A – Artefakte: Schau zuerst auf die Qualität des EKGs. Gibt es Störungen oder falsch angelegte Elektroden?
  2. B – Basislinie: Ist die Basislinie stabil oder gibt es Abweichungen wie ein Tremor oder eine wandernde Grundlinie?
  3. C – Cardiac Rhythm: Bestimme den Rhythmus (regeläßig oder unregelmäßig? Sinusrhythmus?).
  4. D – Dauer: Überprüfe die Zeitintervalle, z. B. PQ-Intervall, QRS-Breite, QT-Zeit.
  5. E – Extras: Achte auf Besonderheiten wie ST-Hebungen/-Senkungen, pathologische Q-Zacken oder T-Wellen-Abnormitäten.

"Richtig schön PQRS T prüfen"

Diese Eselsbrücke hilft, die Reihenfolge der Wellen und Intervalle im EKG zu analysieren:

  • P-Welle: Gibt es eine P-Welle vor jedem QRS-Komplex? Form und Dauer prüfen.
  • QRS-Komplex: Schmal (normal) oder verbreitert? Pathologische Q-Zacken?
  • T-Welle: Normal oder abgeflacht/überhöht? Hinweise auf Elektrolytstörungen oder Ischämie?
  • QT-Zeit: Ist die Dauer innerhalb der Norm (ca. 300-440 ms)?

300-150-100-75-60-50-Regel (für die Herzfrequenz)

Bei einem regelmäßigen Rhythmus kannst Du die Herzfrequenz schnell ermitteln, indem Du die Abstände zwischen den großen Kästchen auf dem EKG-Papier zählst:

  • 1 großes Kästchen: 300 Schläge/min
  • 2 Kästchen: 150 Schläge/min
  • 3 Kästchen: 100 Schläge/min
  • 4 Kästchen: 75 Schläge/min
  • 5 Kästchen: 60 Schläge/min
  • 6 Kästchen: 50 Schläge/min

"IS BETTER" für die systematische Analyse

Eine englische Eselsbrücke, die alle wichtigen Aspekte des EKGs abdeckt:

  • I: Identify (Name und Datum des Patienten, Aufnahmebedingungen)
  • S: Speed (Geschwindigkeit des EKGs)
  • B: Beats (Frequenz)
  • E: Electrical axis (Elektrische Achse)
  • T: Time intervals (PQ, QRS, QT)
  • T: T-wave abnormalities (z. B. Ischämie)
  • E: Extras (z. B. Extrasystolen)
  • R: Rhythm (Sinusrhythmus, AV-Block?)

 

Warum Du das Wissen musst

Die Klinik ist kein Überlebenskampf, aber ohne diese Skills wirst Du Dich wie im Survival-Training fühlen. Hier liegt der Fokus auf echtem Leben – Patienten, die Dich brauchen, und ein Team, das erwartet, dass Du funktionierst. Fang an, Dich vorzubereiten – nicht für die Uni, sondern für die Wirklichkeit. Aber! Wenn du dir bezüglich deiner Interpretation unsicher bist, frage deinen Mentor bevor du selber Hand anlegst!

 

Ein Blick in die Zukunft

In den nächsten Beiträgen werfen wir einen Blick auf weitere Herausforderungen, die Dich im Klinikalltag erwarten. Zum Beispiel, wie Du professionell und souverän mit einem Chefarzt kommunizierst oder wie Du Dich in schwierigen Teamkonstellationen behaupten kannst. Auch Themen wie Zeitmanagement und der Umgang mit stressigen Situationen stehen auf der Agenda. Bleib dran, um gut vorbereitet in Dein PJ und darüber hinaus zu starten.

In den nächsten Beiträgen tauchen wir tiefer ein und widmen uns jedem dieser Themen. Dabei gehen wir auch auf die Frage ein, wie Du das Lernen praktischer Fähigkeiten mit der stressigen Vorbereitung auf das 2. Staatsexamen vereinbaren kannst. Es gibt Wege, beides erfolgreich zu meistern, ohne dabei nervlich am Ende zu sein. Bereit? Dann lass uns starten!