Du willst wissen, wie du Gefäße nicht nur diagnostisch durchleuchtest, sondern mit minimalinvasiven Techniken Leben rettest? Oder wie du in einem interdisziplinären Team mit Radiologen und Chirurgen an vorderster Front arbeitest? In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du Angiologe wirst, welche Herausforderungen und Chancen dich erwarten und warum gerade dieses Fachgebiet dir die perfekte Mischung aus Hightech-Medizin und klinischem Know-how bietet.
Wenn du mit dem Gedanken spielst Angiologe werden, dich auf die spannende Welt der Gefäßmedizin zu spezialisieren, dann los. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll, aber klar strukturiert. Hier erfährst du, welche Schritte du gehen musst, welche Anforderungen dich erwarten und welche Fertigkeiten du auf deinem Weg zum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie erwerben wirst.
Was macht ein Angiologe?
Als Angiologe kümmerst du dich um die Diagnose, Therapie und Prävention von Erkrankungen der Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäße. Dazu zählen unter anderem:
Neben der konservativen Behandlung bist du auch in interventionelle Eingriffe eingebunden und arbeitest oft interdisziplinär mit Gefäßchirurgen, Radiologen und anderen Fachärzten zusammen.
Wie wirst du Angiologe?
1. Grundlage: Deine Facharztausbildung in Innerer Medizin
Der erste Schritt ist die Facharztausbildung im Gebiet Innere Medizin. Diese dauert insgesamt 72 Monate und gliedert sich in folgende Bereiche:
36 Monate Basisweiterbildung in Innerer Medizin
In dieser Zeit baust du die Grundkenntnisse auf, die alle Internisten brauchen. Wichtige Stationen sind:
24 Monate in mindestens zwei weiteren Fachbereichen der Inneren Medizin
Du durchläufst mindestens zwei andere Fachgebiete, wie z. B. Kardiologie, Gastroenterologie oder Nephrologie. Diese Rotation verschafft dir ein breites Wissen, das du später in der Angiologie anwenden kannst.
36 Monate in der Angiologie
Die letzten drei Jahre widmest du dich voll und ganz der Gefäßmedizin. Diese Zeit verbringst du an einer anerkannten Weiterbildungsstätte unter der Leitung eines befugten Ausbilders.
Praktische Fertigkeiten: Was musst du lernen und nachweisen?
Während deiner Weiterbildung sammelst du praktische Erfahrungen, die du durch dokumentierte Richtzahlen nachweisen musst. Hier sind die wichtigsten Fertigkeiten, die dich erwarten:
Ultraschalldiagnostik
Diagnostik und Therapie
Konservative Behandlungen
Theoretisches Wissen: Was musst du können?
Neben den praktischen Fertigkeiten baust du dir ein fundiertes theoretisches Wissen auf. Dazu gehören:
Strukturierte Weiterbildung: Deine Schritte im Überblick
Deine Karriere als Angiologe
Nach Abschluss deiner Weiterbildung stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen:
Zusammengefasst
Dein Weg zum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie ist anspruchsvoll, aber machbar. Mit der richtigen Planung, Engagement und einer soliden Ausbildung kannst du Experte für Gefäßerkrankungen werden. Dein Wissen und Können wird entscheidend sein, um Patienten mit teils lebensbedrohlichen Gefäßerkrankungen zu helfen. Nutze die Möglichkeiten, die dir dieser spannende Fachbereich bietet, und mache einen Unterschied in der Medizin!
Als Angiologe bewegst du dich in einem spannenden Feld, das immer wieder Schnittstellen zu anderen Fachbereichen bietet – vor allem zur Radiologie. Interventionelle Tätigkeiten gehören dabei zu den anspruchsvollsten und zugleich faszinierendsten Aspekten deiner Arbeit. Dein Fokus liegt auf minimalinvasiven Eingriffen, die Erkrankungen der Gefäße diagnostizieren und behandeln, ohne dass große chirurgische Eingriffe notwendig werden. Aber wo genau kannst du interventionell tätig sein, und wie überschneiden sich deine Aufgaben mit denen eines Radiologen?
In deiner Funktion als Angiologe führst du interventionelle Eingriffe durch, die oft der Wiederherstellung des Blutflusses dienen oder Gefäßerkrankungen behandeln. Beispiele dafür sind:
All diese Verfahren sind darauf ausgelegt, die Durchblutung zu verbessern und Gewebe zu retten, ohne dass größere chirurgische Eingriffe notwendig werden.
Die Radiologie spielt bei deinen interventionellen Tätigkeiten eine zentrale Rolle, denn viele Eingriffe führst du unter bildgebender Kontrolle durch. Hier kommt es zu deutlichen Schnittstellen zwischen deinem Fachgebiet und dem des Radiologen:
Bildgebung: Radiologen sind Experten für Verfahren wie CT, MRT und digitale Subtraktionsangiographie (DSA). In vielen Fällen bist du auf diese Technologien angewiesen, um Eingriffe vorzubereiten oder durchzuführen. In manchen Kliniken übernehmen Radiologen die diagnostischen Teile, während du dich auf die interventionelle Therapie konzentrierst.
Angiographien und interventionelle Radiologie: In der Praxis überschneiden sich deine Aufgaben oft mit der interventionellen Radiologie. Radiologen führen ähnliche Eingriffe durch, insbesondere in Kliniken, wo die interventionelle Radiologie stärker etabliert ist. Hier geht es vor allem um die Behandlung arterieller Verschlüsse oder die Embolisation von Gefäßen bei Blutungen oder Tumoren.
Spezialisierung: Der Unterschied liegt oft im Fokus. Als Angiologe bringst du ein tiefgehendes Verständnis der systemischen und funktionellen Aspekte von Gefäßerkrankungen mit. Radiologen hingegen sind stärker auf die technische Durchführung und Bildgebung spezialisiert. Diese Spezialisierungen ergänzen sich, sodass ihr häufig in Teams arbeitet.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Gerade in spezialisierten Gefäßzentren oder Kliniken für interventionelle Medizin arbeitest du eng mit Radiologen zusammen. Während du den klinischen Kontext und die Behandlung planst, stellt der Radiologe oft die bildgebenden Voraussetzungen bereit und führt Teile der Eingriffe durch, die besonders bildlastig sind.
Zusammenarbeit statt Konkurrenz
Auch wenn es Überschneidungen gibt, stehen du und der Radiologe nicht in Konkurrenz, sondern ergänzt euch. Deine Stärke als Angiologe liegt in der klinischen Beurteilung und ganzheitlichen Behandlung von Gefäßerkrankungen. Radiologen wiederum bringen ihre Expertise in der Bildgebung und bestimmten interventionellen Verfahren ein. Gemeinsam sorgt ihr dafür, dass Patienten von einer optimalen, interdisziplinären Versorgung profitieren – egal ob es sich um eine komplexe Rekanalisation, eine Gefäßverletzung oder eine venöse Erkrankung handelt.
In deiner Rolle bist du mehr als nur ein „technischer Durchführer“. Du bringst den Gesamtüberblick mit und steuerst den Behandlungsprozess, was dich unverzichtbar im Team macht.
Hier ist eine Tabelle mit den Richtzahlen der Eingriffe und Untersuchungen laut Muster-Weiterbildungsordnung, die du während der Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Angiologie nachweisen musst:
Untersuchung/Eingriff |
Richtzahl |
Duplex-Sonographie |
|
- Periphere Arterien |
100 |
- Periphere Venen |
100 |
- Abdominelle, retroperitoneale und mediastinale Gefäße |
100 |
- Extrakranielle hirnversorgende Arterien |
100 |
- Intrakranielle hirnversorgende Arterien |
100 |
CW-Doppler-Sonographie |
|
- Periphere Gefäße (Arterien und Venen) |
100 |
- Extrakranielle hirnversorgende Arterien |
100 |
B-Modus-Sonographie |
|
- Subcutis und Lymphknoten |
150 |
Kapillarmikroskopie |
Keine Zahl definiert |
Venenverschlussplethysmographie |
Keine Zahl definiert |
Interventionelle Eingriffe (Angiographien) |
Nachweis der Beherrschung |
Sklerosierung oberflächlicher Varizen |
Dokumentation der Durchführung erforderlich |
Hinweise: